Freitag, 10. März 2017

Interview - Friedrich Kalpenstein

Im Rahmen der Blogtour zu deinem neuen Buch "Alpengriller" ist es jetzt soweit für das Interview.

Könntest du dich bitte als erst mal kurz vorstellen?

(offizielles Pressefoto)

Ich heiße Friedrich Kalpenstein, bin 45 Jahre alt und Autor. Ich wohne in Bayern in der Nähe von Freising.










Als erstes würde mich interessieren wie du auf die Figuren Herbert und Hans gekommen bist?

Zuerst ist Herbert entstanden. Im Buch „Ich bin Single, Kalimera“ gibt es quasi nur ihn. Hans wird nur am Rande erwähnt und taucht im ersten Herbert-Roman noch nicht auf.
Ich suchte nach einem Charakter, der etwas schwierig ist und der sich entwickeln kann. Herbert wurde im ersten Roman von den Lesern nur bedingt gemocht. Er polarisierte schon stark.
Dies war aber der Tatsache geschuldet, dass er als Single unzufrieden war. Das lies er auch sein Umfeld spüren. Erst durch Anja konnte ich in den weiteren Teilen Herbert entwickeln
und zu dem machen, was er heute ist.
Hans funktionierte ab dem zweiten Roman „Wie Champagner“ als Gegenspieler. Herbert sieht anfangs zu Hans auf und bewundert ihn für seine Art, durchs Leben zu gehen. Dennoch reiben sich
die zwei ständig und ziehen sich gegenseitig auf. Sie sind aber immer füreinander da. Herbert begegnet Hans Buch für Buch immer mehr auf Augenhöhe. Eine schöne Möglichkeit für mich,

Herbert weiter zu entwickeln.

Wie kamst du auf den Titel „Alpengriller“?

Ich habe es mir angewöhnt, den Titel einfach so passieren zu lassen. Beim ersten Roman verbrachte ich viel Zeit damit, einen Titel zu suchen, ohne auch nur eine Zeile geschrieben zu haben.
Wahrscheinlich ein typischer Anfängerfehler. Ich glaube, der Roman war bereits zu 90% geschrieben als der Titel klar war. Bis zu diesem Zeitpunkt hieß er einfach „Herbert No. 4“.
Es geht im Buch an vielen Stellen (wie von den beiden gewohnt) heiß her. Dann die Alpen, Hans grillt gerne, die Doppeldeutigkeit… Da lag „Alpengriller“ einfach nahe.


Woher nimmst du die Inspirationen für deine Geschichten?

Als ich mit dem Schreiben begonnen hatte wurde mir schnell klar, dass die Inspiration nicht in geschlossenen Räumen oder am Schreibtisch stattfindet. Ich gehe dafür unter Leute oder in die Natur.
Joggen hat sich bewährt. Ich entwickle gerne Charaktere beim Laufen, verbinde sie miteinander. Dann spreche ich meine Gedanken in mein Diktiergerät und arbeite das Gesammelte zuhause weiter aus.
Ich stelle mir einfach immer wieder die Frage, was ich gerne lesen würde. Der Rest kommt dann meist von ganz alleine.


Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Herbert und dir?

Das müssten wohl Menschen beurteilen, die mich kennen und meine Romane lesen. (lacht) Natürlich schwingt immer ein Teil der eigenen Persönlichkeit beim Schreiben eines Buches mit.
Zumindest ist das bei mir so. Ich komme immer wieder an einen Punkt an dem ich mich Frage: Wie würde ich in dieser oder jener Situation reagieren. Das funktioniert natürlich nicht bei jedem Charakter.
Aber…, beim Schreiben nimmt man sich selbst immer ein Stück weit mit. Demnach kann man sicherlich zwischen den Zeilen ein paar Kleinigkeiten erkennen. Doch das meiste ist reine Fiktion.
Mittlerweile ist es nach vier Herbert-Romanen so, dass ich ihn sehr gut kenne. Das geht wohl jedem Autor so, den eine Figur für längere Zeit begleitet. Ich weiß einfach mittlerweile, wie ich ihn
aus der Fassung bringen kann. (lacht)


Was gefällt dir am meisten an Herbert und Hans?

Ihre Dialoge. Wahrscheinlich der Grund dafür, dass meine Bücher mit Dialogen nur so gespickt sind. Ihre Frotzeleien, dann aber wieder der Zusammenhalt zwischen den beiden.
Hans, der wohl nie erwachsen wird und Herbert, dem es am liebsten wäre, wenn alle Menschen um ihn herum so leben würden, wie er es sich vorstellt. Die beiden ergänzen sich einfach wunderbar und bilden zusammen eine wunderbare Einheit.


Würdest du dir auch gerne eine Auszeit nehmen so wie Herbert?

Um Gottes Willen - bloß nicht! (lacht) Ich brauche meinen Rhythmus. Jedesmal, wenn ich ein Buch beendet habe, nehme ich mir vor, einen Monat nicht zu schreiben.
Nach spätestens 5 Tagen arbeite ich schon wieder an einem neuen Handlungsgerüst oder entwickle Figuren. Auch auf die Gefahr hin, dass es sich komisch anhört, aber beim Schreiben kann ich am besten entspannen.
Eingeölt auf einer Liege in der Sonne - da werde ich unruhig…


Hattest du auch mal die Idee nochmal von vorne zu beginnen und den Job zu wechseln?

Nein. Ich würde alles genau nochmal so tun, wie es sich ergeben hat. Jede Tätigkeit in meinem Leben hat mir Spaß gemacht. Einzig Werbegrafiker, das wollte ich anfangs werden und hätte mir bestimmt auch gefallen. Glücklicherweise kann ich heute durch das Schreiben meine Kreativität auf eine andere Art und Weise ausleben.


Wäre es selbst ein Traum von dir ein eigenes Cafe oder eine Pension zu eröffnen?

Ach, so ein kleines Café, das könnte ich mir schon vorstellen. Aber ein Traum wäre es nicht. Da hätte ich ja keine Zeit zum Schreiben. Dafür kämen aber jeden Tag die unterschiedlichsten Menschen zu mir in mein kleines Café und würden mir wahrscheinlich ordentlich Futter für die tollsten Geschichten vorleben. Wenn ich die dann nicht aufschreiben kann… Ich habe es mir gerade in diesem Moment überlegt. Ich möchte doch kein Café!!!


Hast du alle Schauplätze besucht, die Herbert in deinen Romanen besucht hat?

Ausnahmslos. Deshalb schreibt man ja. Wegen der Recherchereisen! (lacht) Spaß beiseite. Aber es stimmt wirklich. Man kann sich zwar in unserer Zeit als Autor wunderbar via Google Street View an alle Plätze dieser Erde beamen, bekommt aber hierbei nicht den Flair eines Ortes, die Gerüche, die Lautstärke, Wind, Wärme usw. transportiert. Es macht schon Sinn, die Orte, die man beschreibt, besucht zu haben.
Das soll aber nicht heißen, dass man für eine gute Geschichte weit reisen muss. Auch vor der eigenen Haustür können sich die tollsten Storys abspielen.


Wird es noch weitere Geschichten rund um Herbert geben?

Natürlich hängt das immer auch ein Stückweit an den Lesern. Bisher aber zeichnet es sich glücklicherweise ab, dass wir noch einiges mit Herbert, Anja und Hans erleben werden. Ich jedenfalls wünsche es mir.
Wem, wenn nicht den Dreien, sollte ich sonst meine Dialoge in den Mund legen?


Vielen Dank für das Interview!

Sehr gerne. Es hat Spaß gemacht. Viel Spaß mit dem Alpengriller. Übrigens: Wer keine Zeit findet, ihn selbst zu lesen…, Robert Frank hat den Alpengriller wieder wunderbar vertont. Und sein bayrisch ist göttlich!!!

Hier erfahrt ihr mehr über Friedrich Kalpenstein
Die Rezension zu dem vierten Teil findet ihr Hier "Alpengriller"
 

Hoffe Euch gefällt das Erste Interview auf unserem Blog :) War zuvor ganz schön aufgeregt da es meine erste Blogtour ist. 

Morgen geht es dann auf dem Blog Weltentaucher weiter. 

Larissa 

3 Kommentare:

  1. Hallo und guten Tag,

    Danke für das nett, geführte Interview.

    Besonders interessant, dass der Autor alle seine, beschriebenen Örtlichkeiten des Romanes auch selber besucht hat.

    LG..Karin...

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  2. Sonja Werkowski (Sonjas Bücherecke)10. März 2017 um 19:17

    Hallo Larissa,

    danke, dass ich jetzt meinen KOmmentar einstellen kann.

    Ich finde die Blogtour klasse und das Interview ist ja wirklich spitzenmäßig. Man bekommt von Tag zu Tag mehr Lust auf Hans und Herbert.

    Wünsche dir einen schönen Abend.
    LG Sonja

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    1. Hallo Sonja,

      das habe ich gerne gemacht.
      Das freut mich sehr, dass dir die Blogtour und das Interview gefällt :)

      LG Larissa

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